Chucho Valdés zu Ramón Valle: „Du hast der kubanischen Musik einen neuen Weg geöffnet.“
Ramón Valle – pianoOmar Rodriguez Calvo – double bassJamie Peet – drums
„Wäre ich ein Regisseur, ich hätte schon 1000 Filme gedreht“, sagt Ramón Valle. „Meine Musik ist voller Bilder, und mein Traum ist es, meinen Zuhörern zu zeigen, was ich hinter den Noten sehe. Das schafft ein starkes Band zwischen ihnen und mir.“ Dieses starke Band, es wird umso kräftiger, wenn man Ramón Valle in seiner Lieblingsbesetzung, dem Trio live erlebt. Der 55-jährige Kubaner aus Holguín ist ein Bühnenmensch durch und durch, pflegt live die hohe Tugend des Dialogs mit seinen Partnern in jedem Takt intensiv, schöpft Neues, Überraschendes aus dem Augenblick. „Die Triobesetzung ist für mich perfekt, denn man kann gleichzeitig Freude teilen und Freiheit haben. Das ist, als ob drei Freunde in die Stadt gehen…, alle gehen den Weg von A nach B, aber jeder auf seine Weise. …“ In jedem der Stücke lässt Valle den flankierenden Musikern Raum, und so kann sich der warme, singende Bass von Calvo genauso entfalten wie die delikaten perkussiven Pinselstriche und die zupackende Verve von Peet, der sich in die karibische Tonsprache wunderbar eingegroovt hat.
Ramóns Improvisationskunst tritt dabei auch immer wieder zurück zugunsten der melodischen Erfindungskraft eines Songwriters und seines klassischen-virtuosen Spiels – Ergebnis einer ganz besonderen Vita. „Auf dem Konservatorium hatte ich mich hoffnungslos ins Piano verliebt. Für mich stecken in diesen Tasten ein ganzes Orchester.“ Valles Idole sind zunächst die Heroen aus der Heimat: Chucho Valdés, Emiliano Salvador, Frank Emilio Flynn, Peruchín. Doch in Havanna lernt er auch die Musik von Chick Corea und Herbie Hancock kennen, und einer wird sein ganz besonderer Leitstern: „Ich fühle mich Keith Jarrett mehr verbunden als all den Methoden, die ich auf dem Konservatorium gelernt habe, bei ihm entdeckte ich Gefühl und Bedeutung, er folgt keinen Moden. Wir haben sehr ähnliche Ideen.“ Und Valles Ideen heißen: Klischeefreie Brücken bauen vom Klangidiom der Karibik hinaus in die Welt, wie er sie als in Amsterdam lebender Kosmopolit beschreiten kann.
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